Kiko Pedrozo
1955 in Paraguay als einziger Sohn geboren, von 5 Schwestern verhätschelt, von der Mutter ver-göttert, war sein Vater sein erster und gestrenger Lehrer. Mit 8 Jahren begann Kiko, der eigentlich viel lieber Akkordeonist werden wollte, auf Wunsch seines Vaters Harfe zu spielen. Dieser brauchte nämlich für sein Familienquartett dringend einen Harfenisten. Schon im Alter von 11 Jahren begleitete er so seinen Vater mit zwei seiner Schwestern bei dessen landes-weiten Engagements.
1976 hatte er keine Lust mehr auf des Vaters Band und flüchtete nach Europa. Ehe er 1978 sein zweites zu Hause samt Ehefrau in Deutschland fand, verbrachte er 2 Jahre in Spanien, wo er sein bis dahin umfassendes südame-rikanisches Spektrum um die vielfältigsten spanischen Einflüsse erweiterte.
In Deutschland angekommen, wurde er schnell von vielen damaligen Stars als Begleiter engagiert. So konnte man ihn bei zahlreichen Fernsehauftritten und Plattenaufnahmen u.a. mit Catharina Valente oder Roberto Blanco erleben. Ein erster Höhepunkt seiner noch jungen Karriere war jedoch das Enga-gement bei den damals welt-berühmten “Los Paraguayos“(El Condor pasa, Guantanamera) mit denen er in riesigen Hallen große Erfolge feierte.
Anfang der 90ger dann die Begegnung mit Franz Benton dessen kongenialer Partner er noch heute ist. Durch ihn kam er mit Pop- und Rockmusik in Berührung, interessierte sich für irische Klänge die ein wichtiger Bestandteil des Benton-Trios sind. Neben der jährlichen Herbst-tournee mit Benton spielte er weiterhin in wechselnden Formationen die Musik seiner Heimat.
Mit “Las Cucarachas“ und “Kikos Paraguayos“ wurde er zu einem der beliebtesten Künstler der nationalen VIP-Gesellschaft. So engagierte man ihn immer wieder für die ganz besonderen Events bedeutender Firmen wie z.b. BMW oder Faber Castell. Wer kann schon F.J.Strauß , Franz Beckenbauer, Mario Adorf, Boris Becker Götz George, und seit seinem Mitwirken beim letztjährigen Weihnachtskonzert der ARD, auch unseren Bundespräsidenten Horst Köhler zu seinen begeisterten Fans zählen ?
Ab 2000 ist er Bestandteil des “Sound Of Islands“ Projekts des bayrischen Wortakrobaten “Willy Astor“ der, selber ein hervor-ragender Gitarrist, für sein instru-mentales Konzertprogramm einen weiteren virtuosen Saitenspezial-isten suchte. Zu dieser Zeit wurde auch die Filmindustrie auf ihn aufmerksam.
So ist sein unverwechselbares Harfenspiel wesentlicher Bestand-teil vieler Filmmusiken wie z.b. “Die weiße Massai“ oder des oscar-premierten “ Nirgendwo in Africa“
Was ihn auszeichnet sind seine Neugier und Offenheit gegenüber allem Neuen. Verharren die meisten seiner südameri-kanischen Kollegen strikt bei Ihren jeweiligen Wurzeln, im Salsa, Mariachi oder Tango, so hat Pedrozo geradezu gierig wie ein Schwamm alles aufgesogen was ihm in all den unterschiedlichen Kulturkreisen begegnet ist. Daraus entwickelt hat sich ein Stil der keine Grenzen kennt. Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes. Dazu kommt sein unbeschreiblich virtuoses Improvisationstalent. Das zusammen macht ihn zu einem der größten Harfenisten unserer Zeit.